Tipp: Bleib sauber!
„Saubere“ Berge – das wünschen wir uns doch alle. Wenn man draußen unterwegs ist, dann trifft man immer wieder auf allerlei Unrat. Dabei gehört es doch zur Selbstverständlichkeit, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen, egal ob man jetzt am Berg oder in der Stadt unterwegs ist. Der hinterlassene Abfall ist ein ästhetisches und ökologisches Problem, der darüber hinaus auch Kosten verursacht, denn: den Müll vom Berg ins Tal zu bringen ist mit einem zeitlichen Aufwand verbunden, dessen Kosten andere tragen. Das gilt übrigens auch für den organischen Abfall: Am Berg herrschen keine idealen Bedingungen für dessen Kompostierung vor! Orangenschalen, Eierschalen und Taschentücher usw. werden nicht gefressen und es dauert lange, bis dieser Abfall zersetzt wird. Ein Dorn in Auge sind neben all dem anderen Müll die Zigarettenstummel, die eigentlich im Sondermüll landen sollten. Nach dem Rauchen sind Tabakreste und Filterkörper mit giftigen Substanzen sowie Teer, Nikotin und mehr belastet: in einem einzigen Zigarettenstummel finden sich lt. einer Untersuchung des Naturschutzbundes über 4.000 schädliche Stoffe, der 40 – 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigt.
Verrottungszeiten
- Bananen- oder Orangenschale: 1 – 3 Jahre
- Papiertaschentuch: 1 – 5 Jahre
- Zigarettenstummel: 2 – 7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
- Kaugummi: 5 Jahre
- Blechdose: 50 – 500 Jahre
- Plastikflasche: 100 – 5.000 Jahre
- Aluminiumpapier: 200 – 400 Jahre
- Aludose: 400 – 600 Jahre
- Babywindel/Damenbinde: 500 – 800 Jahre
- Glasflasche (ganz): 4.000 – 50.000 Jahre (nicht messbar)
- Styropor: 6.000 Jahre (nicht messbar)
- Batterien: 100 – 1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
Tipps für Bergfreunde – wenn die „Notdurft“ plagt
- vorab: immer Infrastruktur nutzen, wenn vorhanden bzw. einplanen.
- wichtigste Regel: immer großen Abstand zu stehenden und fließenden Gewässern halten, da sonst eine Verunreinigung von Quell- und Grundwasser passieren kann. Auch Schnee schmilzt früher oder später ab.
- Respekt gegenüber Menschen und Tiere: für den Kot gilt: abseits vom Pfad wenn möglich kleine Mulde graben: diese nach der „Notdurft“ mit Erde vermischen und bedecken. Ist ein Vergraben nicht möglich, mit Zweigen, Stöcken oder Steinen bedecken.
- oberhalb der Waldgrenze: hier gibt es weniger Humus, weniger Mikroorganismen und weniger Verstecke: Kot kann hier Jahrzehnte und länger brauchen, bis er vollständig zersetzt ist, daher bei der Tourenplanung berücksichtigen.
- Toilettenpapier verwenden: ist für diesen Zweck gemacht und verrottet schneller: Taschentücher sollten im Tal entsorgt werden. Einfach im Rucksack ein gut verschließbaren Beutel mit dabei haben.
- Müll zieht mehr Müll an: deswegen gilt überall: selbstverantwortliches Handeln kann und soll nicht abgenommen werden – also bitte Grips einschalten!
Quelle: Saubere Berge 1/2017 (Österreichischer Alpenverein)
Den ganzen Artikel findest du hier: Saubere Berge
Veröffentlicht am 8. Juni 2017